Geistliche Abendmusik Psalmvertonungen
von Heinrich Schütz und mit Kira Petry – Sopran |
Felix Mendelssohn Bartholdy
Aus tiefer Not schrei ich zu dir, op. 23 Nr. 1, MWV B 20
Nach Psalm 130 von Martin Luther Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen, Dein’ gnädig’ Ohren kehr zu mir, Und meiner Bitt sie öffne! Denn so du willst das sehen an, Was Sünd und Unrecht ist getan, Wer kann, Herr, vor dir bleiben? Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gunst Die Sünde zu vergeben; Es ist doch unser Tun umsonst, Auch in dem besten Leben. Vor dir niemand sich rühmen kann, Des muss dich fürchten jedermann Und deiner Gnade leben. Darum auf Gott will hoffen ich, Auf mein Verdienst nicht bauen; Auf ihn mein Herz soll lassen sich, Und seiner Güte trauen, Die mir zusagt sein wertes Wort, Das ist mein Trost und treuer Hort, Des will ich allzeit harren. Und ob es währt bis in die Nacht Und wieder an den Morgen, Doch soll mein Herz an Gottes Macht Verzweifeln nicht noch sorgen, So tu Israel rechter Art, Der aus dem Geist erzeuget ward, Und seines Gotts erharre. Ob bei uns ist der Sünden viel, Bei Gott ist viel mehr Gnade; Sein’ Hand zu helfen hat kein Ziel, Wie groß auch sei der Schade. Er ist allein der gute Hirt, Der Israel erlösen wird Aus seinen Sünden allen.
Heinrich Schütz
O Jesu, nomen dulce, SWV 308
Übersetzung O Jesu, süßer Name, Name voller Wunder, Name, der tröstet, Was wird besungen denn süßer noch, Was vernommen denn freudiger, Was ist zu denken lieblicher, Denn Jesu, Gottes Sohn? O Name Jesu, wahre Seelenspeise, Im Munde Honig, im Ohr Gesang, In meinem Herzen Freude. Drum will ich deinen Namen, o süßester Jesu, Ewig mit meinem Munde lobsingen.
Cantate Domino, SWV 81
Psalm 149,1-3 Übersetzung Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben. Israel freue sich seines Schöpfers, die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König. Sie sollen loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen.
Erhöre mich, wenn ich rufe, SWV 289
Psalm 4,2; 5,3 Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst, sei mir gnädig, und erhöre mein Gebet, vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott.
Ich liege und schlafe, SWV 310
Psalm 3, 6-9 Ich liege und schlafe, und erwache, denn der Herr hält mich. Ich fürchte mich nicht für viel Hunderttausenden, die sich umher wider mich legen. Auf, Herr, und hilf mir, mein Gott. Denn du schlägest alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne. Bei dem Herren findet man Hilfe, und deinen Segen über dein Volk, Sela.
Habe deine Lust an dem Herren, SWV 311
aus Psalm 37 Habe deine Lust an dem Herren, der wird dir geben, was dein Herz wünschet. Befiehl dem Herren deine Wege und hoffe auf ihn, er wirds wohl machen. Erzürne dich nicht über die Bösen, sei nicht neidisch über die Übeltäter, denn wie das Gras werden sie bald abgehauen, und wie das grüne Kraut werden sie verwelken. Hoffe auf den Herren und tue Guts, bleib im Lande und nähre dich redlich. Alleluja.
Es gingen zweene Menschen hinauf, SWV 444
Lukas 18,10-14 Es gingen zweene Menschen hinauf in den Tempel, zu beten, einer ein Pharisäer, der ander ein Zöllner. Der Pharisäer stund und betet bei sich selbst: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andere Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. 1Ich faste zweir in der Wochen und gebe den Zehenten von allem, das ich habe. Und der Zöllner stund von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufschlagen gen Himmel, sondern schlug an Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertiget in sein Haus für jenem. Denn wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget werden; und wer sich selbst erniedriget, der soll erhöht werden.
Herr, wenn ich nur dich habe, SWV 321
Psalm 73, 25-26 Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden. Wenn mir gleich Leib und Seel verschmacht, so bist du doch, Gott, allzeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Hör mein Bitten, MWV B 49
nach Psalm 55 Hör mein Bitten, Herr, neige dich zu mir, auf deines Kindes Stimme habe Acht! Ich bin allein; wer wird mein Tröster und Helfer sein? Ich irre ohne Pfad in dunkler Nacht! Die Feinde sie drohn und heben ihr Haupt: "Wo ist nun der Retter, an den ihr geglaubt?" Sie lästern dich täglich, sie stellen uns nach und halten die Frommen in Knechtschaft und Schmach. Mich fasst des Todes Furcht bei ihrem Dräun. Sie sind unzählige – ich bin allein; mit meiner Kraft kann ich nicht widerstehn; Herr, kämpfe du für mich. Gott, hör mein Flehn! O könnt ich fliegen wie Tauben dahin, weit hinweg vor dem Feinde zu fliehn! in die Wüste eilt ich dann fort, fände Ruhe am schattigen Ort.